Sonntag, 4:30.
Ich schlummere noch. Meine Augen sind zu.Meine Ohren lauschen dem Geräusch der Wildniss. Man hört Grillen und Grashüpfer und andere Käfer/Tiere. Es weht eine laue Briese, so angenehm. Ich bin eingerollt in meinen Schlafsack, in dem es doch etwas zu warm geworden ist. Ich liege auf dem Rücken und öffne meine Augen.
Ich kann kaum glauben was ich sehe: den Himmel.
Sogar Sterne, sehr sehr große - wenn auch umgeben von ein paar Wolken. Ich stehe mit dem Gedanken auf, einen riesen Fortschritt gemacht zu haben. Trotz Spinnen Phobie und Panik vor Mosqitos und anderem Fliegetier habe ich unterm Sternenhimmel geschlafen. Ich fühle mich einfach fantastisch und starte so perfekt in den Tag.
Nach dem Duschen und Frühstück geht es zum Kings Canyon. Dort wandern wir heute knappe 6km über 3,5 Stunden den Canyon hoch, runter und hoch und runter.
Ich starte die Tour heute mit einem leichten, flauen Gefühl im Magen. Als ich sehe, welche Stufen uns für die ersten Meter erwarten, gestehe ich ganz offen, dass ich darüber nachgedacht habe abzubrechen.
Wir haben noch die Möglichkeit eine kleine Tour von 1 Stunde auf eigene Faust zu machen. Doch ich bleibe bei der Gruppe, trete mir mächtig in den Hintern und wandere drauf los. Ich kann nicht viel zu dieser Wanderung schreiben, weil man einfach dabei gewesen sein muss um zu verstehen, was einem da durch den Kopf geht. Den Anblick können selbst Fotos nicht wiedergeben.
Mir wird klar, dass der heutige Tag und die Wanderung diesen 3 Tagen im Ganzen noch die Krone aufsetzt. Ich bin mir schnell im Klaren, dass die Reise in den Outback mein absolutes Highlight in Australien sein wird.
Da möchte ich auch nicht viel schreiben, sondern eher einfach zeigen:
Ein Teil der deutschen Gruppe ist auf diesem Bild zu sehen.
Vorne Inge und Franz, dahinter Helmut mit Gerlinde sowie Pascal. Vorne stehe ich. Für eine Pause geht es dann ganz runter in den Garten Eden (Garden of Eden) - dazu gehen wir steile Treppen und Felsen entlang und machen im Garten Eden ein Päuschen mit Snacks.
Ein Gruppenfoto mit unserem Guide und unsere gesamten Gruppe für diese Tage ist auch noch drin.
Unser Guide ist das Mädel mit den blonden, sehr kurzen Haaren, die beide Daumen nach oben zeigt. Sie heißt Cat und macht ihren Job einfach super! Ich höre ihr gern zu und sie achtet gut auf uns. Nach einer halbstündigen Pause geht es den ganzen Weg wieder hoch, um dann die andere Seite des Canyons zu durchwandern.
Wir trinken super viel Wasser, jedoch ist das Wandern durch unseren zeitigen Aufbruch und den Wind, der durch die Schluchten weht, super angenehm und lässt sich klasse aushalten. Es geht sehr in Waden, Oberschenkel und Po - aber das ist ja durchaus was positives :-)
Wir können wieder viele unterschiedliche Käfer und Insekten aller Farben und Formen entdecken, wie zB. diesen schwarzen Käfer:
Es wird wohl auf Lebenszeit ein Mythos bleiben, wieso ich Käfer problemlos auf meiner Hand krabbeln lassen kann, und Spinnen so schrecklich finde :-D
Die Zeit vergeht wie im Flug - leider wie alles Schöne auf der Welt. Wir treten den Rückweg an und gehen steile Treppen Richtung "Ausgang".
Das runter Laufen ist sogar teilweise anstrengender als hoch.
Unten angekommen tauscht man sich über diesen genialen Walk aus, geht zur Toilette und kehrt ins Camp zurück. Dort bekommen wir unser Mittag Essen.
Heute gibt es leckere Wraps die man sich beliebig belegen kann. Ich wähle die vegetarische Variante und haue rein. Das Essen ist wirklich wahnsinnig lecker.
Es ist ungewohnt und komisch, über fast eine ganzen Tag nichtmal eine SMS schicken zu können. Man ist ausgeschlossen/abgeschirmt von allem - aber es fühlt sich irgendwie auch gut an. Nach dem Essen werden restliche Sachen gepackt und wir treten die Rückreise nach Alice Springs an.
Wir treten die 4,5 Stündige Rückreise an. Als wir im Hotel ankommen, machen wir uns frisch, packen unsere Koffer und gehen zum Abschluss des Abends mit der gesamten Truppe in einer Bar namens Monty's ein paar Bierchen trinken.
Es ist der letzte Abend, den wir in Australien ausklingen lassen. Nun ist es so weit. So sehr ich mich auf daheim freue, jetzt werde ich wehmütig...
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